Vom Lockdown, frustrierten Kassendamen & zerfledderten Elefantenfuß

Heute hab ich seit gefühlt einer Ewigkeit wieder einmal ausgiebig Körperpflege gemacht, ein dezentes Make up aufgelegt, die Haare schön geföhnt und mich für Sie so richtig in Schale geworfen.

Jogginghose, Schlabberpulli  und dicken Socken drücken auf meine Inspiration, meine Lebensfreude, auf meine Phantasie. Im Couchmodus kann ich einfach nicht schreiben. 

Ich weiß ja nicht wie es Ihnen geht, aber dieser Lockdown – was für ein blödes Wort, gibt es dafür kein Wort in deutscher Sprache? macht mich zu einem echten Faultier. Die wenige Arbeit die zu erledigen wäre freut mich auch nicht. Die Tage sausen so dahin, manchmal komm ich um 10:00 drauf, dass ich noch nicht einmal Zähne geputzt habe….gruselig. 

Gestern hat mich in einem Dorgeriemarkt die Dame an der Kassa angemotzt „Es ist eine Frechheit, dass wir arbeiten müssen, damit Sie Mundwasser kaufen können“ 

Haaa? Zuerst sprachlos starre ich in zwei dunkle Augen, mehr ist von dem frustrierten Gesicht nicht zu sehen. „Seien Sie doch froh, dass Sie arbeiten können“….blaffe ich sie an und lass ihr das Mundwasser stehen. 

Die einen bangen um ihren Job, die anderen sind sauer weil sie arbeiten müssen……Steigert das ungewollte Nichtstun unsere Freude am Arbeiten? Lernen wir wieder schätzen was es heißt arbeiten gehen zu können, oder sinkt die Arbeitsmoral und macht uns Kurzarbeit und Stempeln fauler und träger? Wo führt das alles hin und was bitte geht da ab? Geprügelt wie ein kleines Hunderl stapfe ich nachdenklich nach Hause.

Apropo Hunderl…….Zuhause erwartet mich mein Mauzi mit freudigen Schwanzwedeln. Ganz Stolz zeigt er mir, dass er den Kampf gegen den Elefantenfuß gewonnen hat. Ich muss lachen,  so komisch schaut der kahle Stumpf der noch vor einer halben Stunde lebendigen Zimmerpflanze aus und Mauzi sitzt erwartungsfroh neben mir und freut sich auf die seiner Meinung wohl verdiente Belohnung – ein stinkender Kauknochen. 

Was macht man in so einer Situation? Hase weiß das: „Oma, Du wirst den Mauzi nie erziehen, wenn Du nicht ordentlich durchgreifst“….meint meine 12 jährige Enkeltochter wohl aus eigener Erfahrung. Und schon saust die 6 jährige Schnucki mit  Pudeldame Nelly um die Ecke. „Oma, wir haben uns versteckt“ …..Sie lacht, das ihr die Tränen über die Wangen kullern.

Das Studio, sonst leer und einsam im Lockdown ist erfüllt mit Kinderlachen und Hundegebell.

Eine wilde Jagd geht durch den Fußpflegeraum hinüber in die Kosmetik, verstecken hinter den Nageldesigntischen – Mauzi verliert ein Lackerl vor lauter Freude ……und sich einsperren lassen im Spind. „Oma sperr auf, da ist finster…..“ Wo??? ich kann Dich nicht sehen“ OOOOOMAAAA

Und so machen wir das Beste aus Lockdown, frustrierten Kassendamen und zerfledderten Elefantenfuß. Die Zeit, die wir jetzt zusammen verbringen dürfen ist wohl das größte Geschenk und jeder Tag in Liebe gelebt ist ein sehr, sehr viel besserer Tag. 

MACHEN SIE DAS AUCH😊 KOSTET GLEICH VIEL UND MACHT DAS GANZE IRGENDWIE ERTRÄGLICHER🌺