Sei vorsichtig mit dem was Du Dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen Kapitel 3
Vom strammen Marx und davon, dass man gewisse Erfahrungen offensichtlich braucht
Nach dem Besuch der Himmelsboten passierte wie gesagt erst einmal „NISCHT“
Anfang März traf ich mich mit meiner Sister in unserem Lieblingscafe in Gmunden.
„So Muki, dass geht so nicht weiter mit Dir. Wir suchen Dir jetzt auf die Schnelle einen Mann. Schau, da ist eine Freundschaftsplattform, da werden wir dich erst einmal ordentlich und gschmackig präsentieren. Das wäre doch gelacht, wenn wir dich nicht wieder an den Mann bringen könnten.“
„Ja aber….ich hab schon so meine Erfahrungen gemacht mit diesen Plattformen. Für unser Alter gibt es keinen Markt. Die Burschen zwischen 55 und 65 sind entweder so verlebt und aufgearbeitet, dass sie eher eine Pflegerin brauchen und die Jungs, die gut auf sich schauen, wollen eine junge knackige und nicht so eine „alte Schachtel“.
„Und was ist mit einem jungen Mann?“ fragt mich Mukisister ehrlich interessiert.
„ Du, den traue ich mir nicht zu. Wenn man immer darauf schauen muss, dass man im rechten Licht dasteht, um die Dellen am Bauch und Po nicht zu präsentieren, dass man stets die perfekten Dessous anhat, die Beine und sonstige kritische Stellen glatt und haarfrei sind. Dass man bei minus 7 Grad eine Hitzewallung verheimlichen muss und dass man nicht mit einem ruhigen, gelassenen Lächeln den kommenden Jahren entgegen schauen kann – das ist mir zu anstrengend“
„Du schau, der schaut knackig aus. Max 56 Jahre sportlich, lebenslustig, freundlich – den stupsen wir mal an.“
In der Sekunde kommt zurück
„Ja, hallo ich finde Dich auch sehr interessant….
……und so nahm das „Drama“ und im Nachhinein betrachtet, die offensichtlich unvermeidbare Erfahrung ihren Lauf.
Nach einem netten, unverbindlichen Schriftverkehr vereinbarten der knackige Max und ich ein Treffen. Wir waren uns, abgesehen von dem gar nicht kleinen Wermutstropfen, den er mir nach 1 Stunde einschenkte – (ich wäre gar nicht darauf gekommen ihn zu fragen) sofort sympathisch.
„ Ich bin seit 30 Jahren verheiratet“
„Okeyyy ????und was machst Du dann auf dieser Plattform und vor allem was machst Du hier bei mir?“
Max erzählte mir eine herzzerreißende Story. Und wer bitte konnte besser verstehen?
Ich die schon so viele Facetten des Lebens kennengelernt und erlebt hatte.
Max: „Vor 10 Jahren habe ich mich unsterblich in eine andere Frau verliebt, ich wollte meine Frau verlassen. Meine Kinder waren damals erst 15 und 17 Jahre und so entschied ich mich für meine Familie und gegen die Liebe. Nun bin ich 56 und wenn ich jetzt nicht gehe, tue ich es nie mehr. Ich will endlich leben und ich will lieben. Ich möchte reisen, endlich frei sein von all dieser Verantwortung, die ich seit 30 Jahren trage.
Ich: „Weißt Du was? Bring Deine Geschichten in Ordnung und melde Dich wieder, wenn Du alles erledigt hast. Ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann, dass tun wir uns auf die alten Tage wirklich nicht mehr an.“
Wie edel entschieden, wie weise gesprochen. Nicht mehr ganz so euphorisch verabschiedeten wir uns voneinander.
2 Wochen später stand der stramme Max vor meiner Tür mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht: „Alles erledigt, es kann los geh`n mit uns zwei…….“