Bis dass der Tod uns scheidet Kapitel 1
Viele von Ihnen geschätzte Leser werden sich zu meiner Geschichte mit dem flotten Max die Frage stellen:
„Wo ist den da die Gattin mit den beiden Kindern abgeblieben? Wie ist es dieser Familie damit ergangen, dass ihr Mann und Vater sie verlassen wollte?“
Ich habe mich dazu nicht geäußert, weil es in dieser Geschichte um die Macht der Gedanken ging und wie sich Wünsche auf oft wundersame Weise erfüllen.
Aber ja, Ihre Frage ist berechtigt. Vor allem aber begleiten die Themen Liebe, Leidenschaft, Eifersucht, verlassen und verlassen werden alle die Menschen, die nicht das Glück haben, mit der ersten Liebe den gemeinsamen Weg „bis dass der Tod uns scheidet“ zu Ende gehen zu dürfen.
Und wenn doch, stellt sich immer wieder die berechtigte Frage des Preises. Welch ein glückliches, erfülltes Leben kann man gemeinsam führen?
Ich hatte nie das Glück einer Beziehung die länger dauerte als 7 Jahre. Nicht weil ich so ein „Flatterhaserl“ bin, sondern weil mich das Leben einfach weiterführen wollte.
Beziehung heißt von einander beziehen, lernen und wachsen. Wenn sich das erschöpft, sollte es weitergehen.
Was glauben Sie wieviel Angst, wieviel Tränen und wieviel einsame Tage und Nächte ich erlebt habe? Und doch, aus heutiger Sicht möchte ich nicht eine einzige Beziehung missen. Jeder meiner Wegbegleiter war genau zur rechten Zeit bei mir um die für mich, für uns so wichtigen Erfahrungen machen zu können.
Nein – das ist jetzt gelogen.
Bei einer Beziehung weiß ich nicht, warum mir das passierte, da erschließt sich mir bis heute nicht, warum ich diese Erfahrung machen musste. Aber sei`s drum, irgendwann werde ich auch da wissen, wofür dieses Drama gut war.
Meine erste große Liebe war ein Bauer in meiner alten Heimat. Er ist 8 Jahre älter und das war mit 16 Jahren wirklich viel. Ich wollte Bäuerin werden, mindesten 4 Kinder haben und wie die Eltern meines Angehimmelten, wie ein Fels in der Brandung den Stürmen des Lebens gemeinsam trotzen.
Es kam ganz anders. Er wollte so ein junges Froscherl nicht und ich ergriff vor meiner Mutter und vor dem übergroßen Liebesschmerz die Flucht. Ich hängte mich einem Kellner aus Lienz an den Hals und die Geschehnisse nahmen ihren Lauf. Aber ich verzettle mich. Davon werde ich Ihnen ein andermal erzählen.
Kommen wir zurück zu unserer Geschichte mit dem Max.
Bereits in der ersten Woche, als der Max in Wien aufgetauchte, hat mir seine Frau eine Nachricht mit wüsten Beschimpfungen geschickt.
Bei dem Vorwurf „Sie H…..haben meine Ehe zerstört“ drängt sich wohl allen „Geliebten“ die Frage auf
„Kann ich eine Beziehung, eine Ehe wirklich gefährden oder gar zerstören?“
Fakt ist doch, dass die meisten Menschenkinder sich nicht ein Leben lang treu sein können. Und wenn wir immer von den bösen, windigen Männern sprechen, dann frag ich Sie „wo kommen den die Weiblein her, die die Burschen zum Fremdgehen zwangsläufig brauchen?“
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir nicht aus einer Absicht heraus andere Menschen verletzen wollen und schon gar nicht diejenigen, mit denen uns einst eine Liebesbeziehung, viele schöne Erinnerungen und meist auch Kinder verbinden.
Dann ist da noch die Moral.
Ich war damals Single. Mir war ganz und gar nicht egal wie es Melly, so der Name von Max´ Frau ging. Nicht weil ich so edel bin. Ich habe nur einige Jahre zuvor selbst erlebt, wie es sich anfühlt, wenn eine andere Frau deine große Liebe „schnappt“. Ich gebe zu, das will nicht jede/er aber, mir hätte es in dieser Phase sehr geholfen, wenn sich mein scheidender Prinz und oder dessen neue Dame mit ein paar Sätzen erklärt hätten. So wollte ich es in dieser Geschichte besser machen.
Ich schrieb Melly zurück, dass ich mich gerne mit ihr austausche und ihr für all ihre Fragen, allerdings in einem anderen Ton – mit Respekt und Achtung zur Verfügung stehe.
Von Melly kam da erst einmal nichts……..